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Schlüsselfertig bauen: Die feinen Unterschiede zum bezugsfertigen Haus

Hausbau – was ist der Unterschied zwischen schlüsselfertig und bezugsfertig? Foto: ©Alex / stock adobe

Ein Hausbau konfrontiert Bauherren mit zahlreichen Begriffen. Diese klingen zwar ähnlich, bedeuten jedoch bei weitem nicht dasselbe. Wichtig zu wissen: Wo liegt der Unterschied zwischen schlüsselfertig und bezugsfertig?

Ist das Haus nach der Übergabe der Schlüssel komplett fertig? Weit gefehlt. Der Beitrag befasst sich mit den feinen Unterschieden und den Vorteilen schlüsselfertigen Bauens.

Was bedeutet schlüsselfertig?

Der rechtlich nicht geschützte Begriff „schlüsselfertig“ dient Marketingzwecken und ist weitgehend Auslegungssache. Dennoch dürfen Anbieter von Fertighäusern den Begriff nicht leichtfertig verwenden. Ein Rohbau ist keineswegs schlüsselfertig. Mit etwas Glück ist das Haus fast fertig, und es fehlen nur noch:

  • Bodenbeläge
  • Tapeten
  • Malerarbeiten

Was der Begriff „schlüsselfertig“ bedeutet, erklärt der Bauvertrag. Vereinbaren Hausbaufirma und Bauherr den Bau eines schlüsselfertigen Hauses, geht aus der Leistungs- und Baubeschreibung des Vertrages exakt hervor, in welchem Ausbauzustand sich das Haus zum Zeitpunkt der Übergabe befindet.

Was bedeutet dann „bezugsfertig“? Auch hierfür gibt es keine baurechtliche Grundlage. Jedoch beschreibt der im engeren Sinne ein Gebäude, das sofort bezieh- und bewohnbar ist. Der Ausbauzustand ist deutlich weiter fortgeschritten.

Die Unterschiede zwischen schlüsselfertig und bezugsfertig

Die Wörter klingen ähnlich, sind aber nicht bedeutungsgleich. In den meisten Hausbauverträgen umfasst der Begriff „schlüsselfertig“ einen ausbaufähigen Zustand. Das Gebäude ist nicht vollständig bezugsfertig.

Was fehlt beim schlüsselfertigen Bau? In den meisten Fällen handelt es sich um:

  • Bodenbeläge
  • Ausbau von Keller und Dachboden
  • Putzarbeiten
  • Einbaumöbel und Einbauküche
  • Tapezier- und Malerarbeiten
  • Außenanlagen
  • Fliesenarbeiten

Auf der sicheren Seite ist, wer sich schon vor dem Hausbau intensiv mit der Leistungs- und Baubeschreibung auseinandersetzt. Für die abschließenden Arbeiten verlangen die meisten Hausbaufirmen einen Aufschlag. Optional beauftragen Bauherren im Anschluss verschiedene Handwerkerfirmen oder nehmen die Arbeiten, sofern sie ausreichend handwerkliches Geschick mitbringen, in Eigenregie vor.

Vorteile eines schlüsselfertigen Hauses

Schlüsselfertige Häuser eignen sich für Bauherren, die den Hausbaus in professionelle Hände geben möchten. Für den reibungslosen Ablauf setzt die Hausbaufirma einen Bauleiter ein, der die Gewerke koordiniert, die fachgerechte Ausführung überprüft und die Termine im Blick hat.

Tipp: Zusätzlich empfiehlt sich der Einsatz einer Bauaufsicht. Für den Gutachter fallen zwar zusätzliche Kosten an, jedoch sind Hausbauer damit auf der sicheren Seite. Er überwacht die Umsetzung der im Vertrag festgelegten Leistungen und deckt Mängel frühzeitig auf.

Bei der Vereinbarung eines schlüsselfertigen Hauses steht bei Vertragsbeginn bereits fest, mit welchen Kosten Hausbauer rechnen müssen. Der sogenannte Festpreis erleichtert die Planung der Baufinanzierung. Und auch der Termin für die Fertigstellung des Hauses ist gesetzt. Das verschafft Bauherren Kalkulations- und Planungssicherheit. Zudem profitieren sie von einer kurzen Bauzeit, da sämtliche Schritte aufeinander abgestimmt sind.

Nachteile eines schlüsselfertigen Gebäudes

Doch auch der schlüsselfertige Bau hat seine Schattenseiten. In jedem Fall müssen Hausbauer die Vorarbeiten leisten. Das betrifft vorrangig die Beschaffung von Wasser- und Stromanschlüssen, den Bau des Fundaments und die Gewährleistung sicher Zufahrtwege für die Gewerke.

Da Bauherren die Verantwortung komplett in die Hände der Baufirma legen, sind kaum Änderungen möglich. Zudem haben sie keine Handhabe darüber, welche Anbieter die Baufirma für die Innenausstattung auswählt. Versäumt der Bauherr es,  individuelle Wünsche vorab schriftlich festzulegen, entscheidet sich die Hausbaufirma bei der Auswahl der Fenster und Türen für den günstigsten Anbieter.

Ein weiterer Konfliktpunkt ist die Leistungs- und Baubeschreibung. Ist diese schwammig oder unvollständig formuliert, kann das zu Missverständnissen führen. Das ist dann der Fall, wenn das Bauunternehmen vorab nicht kommuniziert, dass bei der schlüsselfertigen Übergabe des Hauses noch einiges fehlt. Für die Vertragsprüfung ist jedoch der Bauherr selbst verantwortlich. Er muss sicherstellen, dass alle Aspekte des Hausbaus klar und vollständig im Vertrag festgehalten werden.

Viel Zeit und Geld kostet es dem Hausbauer, das Gebäude in einen bezugsfähigen Zustand zu bringen. Daher ist es umso wichtiger, bei Vertragsschluss auf die Details zu achten. Allerdings bietet ein schlüsselfertiges Haus versierten Handwerkern die Chance, selbst Hand anzulegen. Das Verlegen von Teppichböden, der Einbau der ersten eigenen Küche oder die Gestaltung des Außenbereichs verleihen dem Fertighaus eine persönliche Note. Zudem sparen Besitzer Kosten für die Beauftragung Dritter.

Nach dem Bau – der Einzug naht

Ist der Bau weitgehend fertiggestellt und das Haus bezugsfertig? Jetzt ist es an der Zeit, das Eigenheim noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen. Entsprechen alle Bauleistungen den Vereinbarungen, oder gibt es gravierende Mängel? Ein unabhängiger Gutachter hilft bei der Prüfung. Der Bauleiter hält die Mängel bei der Begehung im Bauabnahmeprotokoll fest und gibt im Anschluss deren Beseitigung in Auftrag.

Nun können die Möbelpacker kommen. Professionelle Umzugsunternehmen in Berlin organisieren die gesamte Umzugsplanung vom frühzeitigen Aufstellen der Halteverbotschilder vor dem Haus über den Transport bis zum Aufbau der Möbel und der Einbauküche. Viele Unternehmen:

  • übernehmen kleine Schönheitsreparaturen in der alten Wohnung
  •  malern die Wände
  •  entsorgen den Sperrmüll
  • führen eine Endreinigung durch.

Der Bauherr lehnt sich mit seiner Familie entspannt zurück. Und selbst das Auspacken der Kisten nimmt der Service in die Hand.

Fazit

Bei der Vereinbarung eines schlüsselfertigen Baus mit der Hausbaufirma ist es wichtig, den Vertrag genau zu studieren. Die Leistungs- und Baubeschreibung gibt Aufschluss darüber, was der Begriff „schlüsselfertig“ im Einzelfall bedeutet und was noch fehlt, damit das Gebäude bewohnbar ist.

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